Der 2. politische Aschermittwoch war für den OV Dahlem coronabedingt anders als im vorigen Jahr. Die Mitglieder und Gäste konnten nicht physisch zusammenkommen, aber eine Absage der Veranstaltung stand nicht zur Debatte.

Es sollte dieses Mal ein virtueller politischer Aschermittwoch werden, bei dem es auch nicht an Geselligkeit mangeln sollte. So brachte das Organisationsteam Weißbier und Brezeln pünktlich vor Beginn des Livestreams aus dem Alten Krug zu den Mitgliedern nach Hause. „Eine tolle Geste“, kommentierten die Teilnehmer dann während der anschließenden Übertragung, einem Abendprogramm samt pointierteStatusanalyse der Politiklandschaft.

Der Vorsitzende, Tobias Bauschke, hatte zum bayerischen Abend den Landesvorsitzenden der Berliner FDP Christoph Meyer und Henning Krumrey, Direktkandidat der FDP Steglitz-Zehlendorf zur Bundestagswahl 2021 geladen.

Gleich zum Einstieg entlarvte Meyer die Berliner Grünen als „Wolf im Jutepelz“. Es sei mindestens inkonsequent die Massentierhaltung abschaffen zu wollen, Menschen aber gleichzeitig das Käfigwohnen zu verordnen, kommentierte Krumrey die grüne Debatte ums „Eigenheim-Verbot“.

Und auch Berlins Regierender, Michael Müller (SPD), bekam ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Müller wolle sich künftig auf Bundesebene in der Baupolitik profilieren. Angesichts der verbrannten Erde, die er Berlin hinterlässt, seien das „Worte wie eine Drohung“, sagte Meyer.

Abseits der humoristischen Häme gab es einen Ausblick auf 2021. Die FDP will den Berlinern einen Gegenentwurf zu Enteignungsphantasien und Verkehrschaos bieten. „Unsere Stadt verdient weltbeste Bildung und eine attraktive Wirtschaftspolitik“, erklärte Meyer. „Menschen, die hier wirtschaften, müssen wir als Bereicherung für die Stadt verstehen und sie willkommen heißen“. Darauf ließ es sich auch virtuell wunderbar anstoßen.